Mittwoch, 19. Juni 2013

Pressespiegel zur Jahrestagung 2013 des Netzwerk Recherche. Rechenschaft und Transparenz sind erwünscht, solange Journalisten davon ausgenommen sind.

Am vergangenen Wochenende veranstaltete das Netzwerk Recherche seine Jahreskonferenz 2013. Auf dem NDR-Gelände in Lokstedt trafen sich mehr als „600 Besucher sowie gut 200 Referenten“ (Hamburger Abendblatt) bzw. „rund 900 Journalisten und solche, die es werden wollen“ (Tagesspiegel). Auf der Mitgliederversammlung, die das Netzwerk Recherche am 14.06.2013 abhielt, wählte der Verein u.a. einen neuen Vorstand - nach Aussage einer Teilnehmerin „von knapp über 50 stimmberechtigten Mitgliedern. Stimmt diese Zahl, so repräsentieren die 18 Mitglieder des erweiterten Vorstands bereits ca. 1/3 der Stimmen. Markus Grill soll „mit 37 Stimmen als Beisitzer gewählt worden sein, während die anderen Vorstände (neu dabei Julia Stein als 2. Vorsitzende) alle „so um die 50 Stimmen bekommen haben sollen. Eine ergebnisoffene Diskussion der schwerwiegenden Kritik an Markus Grill wurde während der Mitgliederversammlung nicht zugleassen.
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Netzwerk Recherche Jahrestagung 2013 - Pressespiegel
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18.06.2013
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Meedia: Stein neu im Netzwerk Recherche-Vorstand
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17.06.2013
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Hamburger Abendblatt: Eine Branche bewegt sich zwischen Aufbruch und Umbruch
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16.06.2013
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taz.de: Hurra, wir leben noch
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15.06.2013
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Sueddeutsche.de: Innenminister ist Informationsblockierer des Jahres 

Anmerkung: Die „Informationsblockade-Fähigkeiten“ des Netzwerk-Recherche-Vorstands, der folgende Anfrage vom 05.06.2013 weder beantwortete noch irgendwie auf sie reagierte oder das Thema im Verein transparent diskutierte, können sich auch sehen lassen.
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Der Tagesspiegel: Fragen nach der Zukunft des Journalismus

tagesschau.de: "Verschlossene Auster" geht an Friedrich

Anmerkung: Der NDR hätte übrigens auch ganz andere, seine Sendung ZAPP betreffende, unappetitliche Themen aufgreifen können. Rund um die ZAPP-Berichterstattung über Markus Grill konnte zuletzt der Eindruck entstehen, dass ZAPP so eine Art „vereinseigenes TV-Format“ ist, über das der Netzwerk-Recherche-Vorstand relativ freizügig verfügt, ohne den geldwerten Vorteil wertvoller Sendeminuten versteuern zu müssen und ohne (indirekt auch das Netzwerk Recherche betreffende) Kontroversen in einer Weise aufzubereiten, die auch die Gegenseite zu Wort kommen lässt und journalistische Mindeststandards einhält.
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14.06.2013
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Hamburger Abendblatt: Augstein: Internetnutzer müssen ans Bezahlen gewöhnt werden
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kress: Cord Schnibben bei Netzwerk Recherche: "Wir können uns nicht mehr auf die Verleger verlassen" 
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Kritische Selbstreflexion?
Gab es auch ein paar kritische Anmerkungen in eigener Sache? Thematisieren Journalisten, die über Journalisten berichten, auch delikate und unangenehme Themen? Von einigen - dezent kritischen - Äußerungen des freien Journalisten Daniel Bouhs bei taz.de einmal abgesehen, ist kritische Selbstreflexion (von Journalisten über das Verhalten von Journalisten) so gut wie kein Thema gewesen. Damit dürfte sich der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Stephan Ruß-Mohl bestätigt fühlen. Von ihm stammen die Worte„So hartnäckig Medienleute von anderen Rechenschaft und Transparenz einfordern, so wenig scheren sie sich selbst darum.“
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